08.11.2023
La Paz - es gibt viel zu tun!

Stadtseilbahnen, schneebedeckte Berge, ein neuer Höhenrekord und ein MTB-Abenteuer in den Regenwald

Mit der Seilbahn über die Stadt schweben? Ja, das geht in La Paz, es gibt hier das weltweit größte städtische Seilbahnnetz mit 10 Linien in verschiedenen Farben. Das primäre öffentliche Verkehrsnetz besteht aus Minibussen, dementsprechenden Staus und Abgasen in der Luft.
Die zentrale touristische Gegend in La Paz ist bunt, Graffitis verzieren die Wände, bunte Regenschirme geben den Gassen einen freundlichen Touch. Doch La Paz ist riesig, die Lebensqualität ist in vielen Gegenden sehr sehr herausfordernd.

La Paz eignet sich toll als Ausgangspunkt für Touren in die umliegenden Berge. Ein Highlight, weil neuer Höhenrekord, war Chacaltaya. Chacaltaya war einst das weltweit höchstgelegene Schigebiet. Doch seit 2009 ist der Gletscher komplett verschwunden, der Ort wirkt wie ein lost place mit Überresten des Schilifts und dem Clubhaus. Nach einer kurzen Wanderung, die Schotterpiste ist bis auf eine Höhenlage von 5.200m befahrbar, stand ich zum ersten Mal auf 5.435m Höhe. Die Aussicht auf den schneebedeckten Huayna Potosi war spektakulär! Ja, die Luft war spürbar dünn, aber mittlerweile dank Aklimatisierung kein Problem.
Der zweite Teil der Tour musste leider entfallen, an dem Tag (und an weiteren 2 Tagen) gab es soziale Proteste der Bergarbeiter*innen, die Straßen wurden an wichtigen Punkten blockiert, sodass die Fahrt aus oder in die Stadt für einige Stunden verunmöglicht wurde. Trotz einiger Versuche kamen wir nicht durch die Stadt ins Valle de Luna.

Aufgrund der Proteste startete auch unser zweiter Ausflug eine Stunde früher, Abfahrt um 6 Uhr in der Früh, auf geht's zur "Death Road", dem Mountainbikeabenteuer.
Von 4.700m hinab auf 1.200m, 5 Stunden Schotterpiste, von kalt nach warm, von karger Gebirgsgegend in den Regenwald; viele Steine, Staub und eine kleine Flussüberquerung inklusive.
Die alte Straße, sie war eine der wenigen Routen, die den Amazonas-Dschungel im Norden des Landes mit der Stadt La Paz verband, wird heute exklusiv als Mountainbikestrecke genutzt. Sie war berühmt für die extreme Gefahr aufgrund der Enge der Schotterpiste, den steilen Klippen und der daraus resultierenden tragisch hohen Zahl an Verkehrstoten.
Ein Teil dieser Straße wurde während des Krieges in den 1930er Jahren durch die Arbeit paraguayischer Gefangener gebaut. Ja, ich weiß, die Hintergrundgeschichte ist nicht unterhaltsam...
War die Abfahrt der angepriesene Spaß? Nun, naja... Die Aussicht war leider aufgrund des starken Nebels kaum vorhanden, es war logischerweise holprig, die Federung nicht so toll, die Bremsen benötigten über fünf Stunden hinweg viel Fingerkraft und Alex hat stundenlang von seinem Mountainbike zuhause geträumt 🙂 Der Landschaftswandel und die komplette Änderung des Klimas waren beeindruckend und als Gesamtabenteuer war es toll, diese Abfahrt erlebt zu haben.

Heute heißt es nach 5 Tagen von La Paz Abschied zu nehmen. Es folgt wiedermal eine Nacht im Bus 🚌 ... ab nach Uyuni.

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Birgit & Alex

Kommentare (1)
Gabriele
Toll, interessant und eindrucksvoll hast du uns wieder an euren Aktivitäten teilhaben lassen! Danke
Birgit
Gerne 🙂💛
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