12.12.2023
Ushuaia, sind wir nun am Ende der Welt?

Berge, Meer, Pinguine und südlich kommt nur mehr die Antarktis...

Ushuaia ist das südlichstes Ziel unserer Reise. Die Stadt wirbt mit dem Slogan "Fin del mundo" - das Ende der Welt. Es könnte fast richtig sein, sofern geflissentlich ignoriert wird, dass die kleine chilenische Stadt Puerto Williams noch südlicher liegt (aber pssst, davon spricht hier niemand) und, dass die Welt hier natürlich nicht endet, sondern es faszinierend weitergeht: es folgt viel Wasser, nach 60 km liegt Cap Horn, nach 1000 km beginnt die Antarktis!

Wir haben hierher unsere letzte Busfahrt unternommen. Es ging von Peru nach Bolivien, nach Chile, nach Argentinien, bis "ans Ende" des südamerikanischen Festlandes. Ich werde irgendwann unsere abgesessenen Busstunden zusammenzählen, auf die Zahl bin ich wirklich neugierig.
Wir waren mit einem kleinen Boot auf einer Rundfahrt auf dem Canal Beagle, trafen hier auf Seelöwen, Kormorane und den Leuchtturm aus 1918, ein Wahrzeichen Ushuaias. Im Feuerland Nationalpark haben wir eine kleine Wanderung entlang der windigen Küste, wo das Meer auf Wald und Berge trifft, unternommen und uns am nächsten Tag einen absoluten Traum erfüllt. Wir waren bei den Pinguinen!
Nur ein lokaler Touranbieter hat die Bewilligung, die Insel Martillo mit einer kleinen Besucher*innengruppe für genau eine Stunde betreten zu dürfen. Während der Hinfahrt mit Bus und Boot erhielten wir viele Infos sowie genaue Verhaltensanweisungen und so kamen wir den herzallerliebsten Tieren ganz nahe, ohne störend zu sein. Die Pinguine nisten aktuell. Wir sahen die Nester, kleine Küken und noch brütende Magallan- und Gentoo-Pinguine sowie einen einzelnen, verlorenen Königspinguin, der seit vielen Jahren mit seiner Partnerin auf diese Insel kommt. Leider gelang es den beiden bisher nicht, Küken lebend über die Runden zu bringen. Seit einigen Wochen ist der Königspinguin ohne Partnerin, niemand weiß, wo sie abgeblieben ist... und so steht er einfach mitten in der brütenden und Küken-behütenden Gruppe der Gentoo-Pinguine.
Als sich die Pinguine gegenseitig Äste aus den Nestern klauen und schnell davon watscheln, können wir das Lachen nicht unterdrücken. Wir grinsen sowieso ganze Zeit vor uns hin. Diese Tiere sind einfach so lustig anzusehen, so wunderschön gezeichnet, so entspannt und neugierig. Ein besonderer Abschluss, denn das war es mit der Reise in den Süden Südamerikas. Gracias Patagonia!

Morgen geht die Reise weiter, ganz fertig sind wir noch nicht 🙂

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Birgit & Alex

Kommentare (1)
Gabriele
Wow! So ein große Pinguinenschar! Ein tolles Erlebnis, ihnen so nahe sein zu können! Der arme Kaiserpinguin, er tut mir voll leid!
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